Geboren am 21. August 1866 in Fürth
Ermordet am am 6. April 1943 im KZ Ghetto Theresienstadt
Interniert in Weißenstein im Februar 1942

Johanna Bärlein hatte neun Geschwister, von denen zumindest zwei schon vor Johannas Geburt gestorben waren. Als sie 15 Jahr alt war, zog die Familie nach Stuttgart; Johannas Vater war damals 71 Jahre alt, ‚Privatier‘ und vermutlich wohlhabend. Zwei Jahre nach seinem Tod heiratete Johanna den 12 Jahr älteren Bankangestellten Eduard von Kaulla, der übrigens Ehrenmitglied des württembergischen Tierschutzvereins war. Eduard stammte aus einer angesehenen württembergischen Bankiersfamilie, die in den Adelsstand erhoben worden war.

Zwischen 1888 und 1901 wurden vier Kinder geboren. 1917, Johanna war seit zwei Jahren Witwe, kündigte sich ein erstes Enkelkind bei der in Zürich lebenden Tochter an. Johanna wollte ihrer Tochter zur Seite stehen und bemühte sich erfolgreich um ein Ausreisevisum – in Kriegszeiten nicht selbstverständlich.

Johanna Kaulla im Jahr 1928 ((Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

Johanna Kaulla und ihre Familie waren evangelische Christen und beharrten auch in der Nazi-Zeit darauf, nicht ‚jüdisch‘ zu sein. So weigerten sich Frau Kaulla und ihre Tochter Margarethe, den ‚Judenstern‘ zu tragen – was strafrechtliche Konsequenzen hatte. Anfang Februar 1942 wurde Johanna Kaulla gezwungen, ins Schloss Weißenstein zu ziehen; im August wurde sie in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie am 6. April 1943 elend starb.

(01.09.2023 kmr)