Geboren am 1. Januar 1876 in Stuttgart
Ermordet im KZ Auschwitz am 7. Oktober 1942
Interniert in Weißenstein im November 1941

Eugenie Grünwald, wie sie ursprünglich hieß, wuchs als Älteste von drei Geschwistern in Stuttgart auf, wo ihr Vater als Kaufmann tätig war. Vermutlich erlebte sie als Jugendliche die relative Verarmung ihrer Familie. Mit 23 Jahren heiratete sie den 10 Jahre älteren Jonas Israel, der zu dieser Zeit als Weinhändler in der Schweiz lebte. In Zürich kam im Jahr 1900 die Tochter Meta Blanka zur Welt, der Sohn Hans Heinz 1907 in Stuttgart, wo die Familie seit 1903 wohnte.

Eugenie Grünwald 1925 (Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

1924 wurde die Ehe geschieden, Eugenie nahm wieder ihren Geburtsnamen an und im Folgejahr eröffnete sie eine Fremdenpension, die den schönen Namen ‚Daheim’ trug. Weit bis in die Nazi-Zeit konnte sie ihr Unternehmen mit Erfolg führen. Ihre erwachsenen Kinder konnten in die USA bzw. nach Palästina fliehen.

Eugenie Grünwald 1925 (Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

Anfang November 1941 musste Frau Grünwald ins Schloss Weißenstein einziehen; sie konnte dabei mit ihrem Sohn in Briefkontakt bleiben. Im August 1942 soll sich Frau Grünwald, die seit 1939 den Vornamen ‚Chana‘ trug, nach Treffelhausen begeben haben. Sie wurde bei diesem Ausflug denunziert und am 14. August in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück eingeliefert, von wo aus sie in das KZ Auschwitz deportiert wurde. Dort endete ihr Leben gewaltsam am 7. Oktober 1942.

(01.07.2023 kmr)