Geboren am 10. Juli 1872 am 25. März 1878 in Berlin
Am 26. April 1942 ins Ghetto Izbica deportiert und dort ermordet
Interniert in Weißenstein im Februar 1942

Sie ist sicher die Prominenteste unter den Internierten des Weißensteiner Zwangswohnheims. Ihre Lebensgeschichte weicht deutlich von denen ihrer Schicksalsgenossinnen ab. Käthes Vater war Universitätsprofessor und lehrte an verschiedenen Universitäten Europas und in Übersee; so lernte seine erstgeborene Tochter schon früh die weite Welt kennen. Als 12-Jährige fand Käthe zum protestantischen Glauben.

Früh erwachte ihr Interesse an Kunst, speziell an der Malerei. Vom 1904 bis 1909 lernte sie bei verschiedenen Malern; als freischaffende Künstlerin arbeitete sie zunächst in München, dann in Stuttgart. Von dort aus unternahm sie Reisen in Gegenden, die sie als Landschaftsmalerin inspirierten: So auch ins Remstal, wo oberhalb von Kloster Lorch das unten stehende Bild entstanden ist.

Das Bild trägt den Titel „Schwäbische Alb“

Mit der Nazi-Herrschaft verlor Käthe Löwenthal ihre Verdienstmöglichkeit: Die Christin mit jüdischen Wurzeln durfte ihre Bilder nicht mehr ausstellen und verkaufen.

Käthe Löwenthal (Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

Von einer Reise in die Schweiz kehrte sie nach Nazi-Deutschland zurück, um ihre kranke Freundin Erna zu pflegen. Später hatte Käthe Löwenthal keine Möglichkeit mehr zu fliehen. Anfang Februar 1942 musste sie ins Zwangswohnheim Schloss Weißenstein ziehen; wenige Wochen später wurde sie von Stuttgart ins Ghetto Izbica deportiert und in der Folge ermordet.

Siehe auch die Stuttgarter Stolperstein-Biografie Käthe Löwenthals.

(12.07.2023 kmr)