Geboren am 24. Dezember 1871 in Baisingen
Ermordet im Vernichtungslager Treblinka im September 1942
Interniert in Weißenstein im Februar 1942

Julius Kiefe war das siebte von acht Kindern des Ehepaars Fanny und Moses Kiefe. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und zog nach Stuttgart, wo er erstmals im Adressbuch von 1906 verzeichnet ist. Aus weiteren Einträgen geht hervor, dass er als Handelsvertreter gearbeitet hatte. Während er in seinen frühen Stuttgarter Jahren öfters die Wohnung wechselte, fand er in der Kornbergstraße 15 anscheinend eine zufriedenstellende Unterkunft, denn dort wohnte er über zehn Jahre.

Julius Kiefe im Jahr 1929 (Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

Das änderte sich in der Nazi-Zeit. Julius Kiefe musste in eine andere Wohnung ziehen, in der auch weitere Jüdinnen und Juden einquartiert waren. Von dieser Wohnung in der Kernerstraße 11 wurde der ledige Julius Kiefe im Februar 1942 in das Zwangswohnheim im Schloss Weißenstein verbracht.

Aber schon im August des Jahre wurde er von Stuttgart aus, im gleichen Transport wie seine verwitwete Schwester Bertha Eisenmann, in das KZ Theresienstadt deportiert. Knapp einen Monat später musste er auch diesen Ort verlassen. Julius Kiefe wurde am 26. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und kurz darauf von den deutschen Nazis ermordet.

(26.08.2023 kmr)