Geboren am 19. Februar 1872 in Georgensgmünd/Bayern
Ermordet im KZ Ghetto Theresienstadt am 9. April 1943
Interniert in Weißenstein im November 1941

Martha kam als viertes von sechs Kindern auf die Welt; ihre Eltern betrieben eine Metzgerei, ihr Vater war zudem für einige Jahre Vorsteher der Israelitischen Gemeinde im Ort. Mit 23 Jahren heiratete sie Jakob Neumark, einen entfernten Verwandten; zwei Jahre später wurde die Tochter Irma geboren, ein Jahr darauf der Sohn Otto. Die Familie lebte in Georgensgmünd, wo Martha nach 35 Ehejahren zur Witwe wurde.

Martha Neumark (Foto: Archiv Georgensgmünd)

In den 1930er Jahren musste sie miterleben, wie ihre Heimatstadt vom Nazi-Rassismus vergiftet wurde. Nachdem ihre erwachsenen Kinder schon weggezogen waren, verließ auch Martha 1934 den Ort und zog zur Tochter nach Heilbronn. 1937 ließ sie sich, zunächst zusammen mit ihrer Tochter und deren Familie, in Stuttgart nieder. Nach der Flucht ihrer Tochter Irma, verheiratete Dreyfuß nach Frankreich, blieb Martha allein zurück, musste aber in den Folgejahren die ursprüngliche Wohnung verlassen.

Anfang November 1941 wurde Martha Neumark in das Zwangswohnheim Schloss Weißenstein eingeliefert; hier war sie bis zum August 1942 interniert. Über Stuttgart kam sie in das KZ Theresienstadt, wo sie neun Monate lang die Strapazen ertrug. Ihr Leben endete am 9. April 1943.

Siehe auch die Stuttgarter Stolperstein-Biografie Martha Neumarks.

(07.07.2023 kmr)