Geboren am 10. Juli 1872 in Kobylin/Posen
Ermordet im KZ Ghetto Theresienstadt am 7. September 1942
Interniert in Weißenstein im November 1941


Da ihr Geburtsort heute in Polen liegt, war es nicht möglich, viel über ihre Herkunftsfamilie zu erfahren. Noch im damaligen Bezirk Posen/Preußen heiratete Betty den ein Jahr älteren Kaufmann Josef Grünberg, der auch aus der Region stammte. Im September 1898 verließ die junge Familie – im Februar war der Sohn Martin zur Welt gekommen – ihre Heimat und ließ sich in Sonneberg/Thüringen nieder. Dort vergrößerte sich die Familie: 1899 wurde Hertha geboren, 1902 die Tochter Meta, die schon 1931 sterben sollte.

Betty Grünberg (Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

1914 zog die Familie nach Stuttgart; Josef wurde Teilhaber in einer dortigen Firma und die Grünbergs zogen ins eigene Haus in der Gänsheidenstraße. Der Sohn Martin studierte Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. jur. und eröffnete 1932 eine Praxis in Stuttgart, die er aber mit Beginn der Nazi-Zeit schließen musste. 1938 floh er mit seiner Frau in die USA. Auch Bettys Tochter Hertha muss es gelungen sein, Nazi-Deutschland zu verlassen.

Im Januar 1941 starb Josef Grünberg an Darmkrebs; zuletzt wohnten er und seine Frau schon nicht mehr im eigenen Haus, das sie verkaufen mussten, ohne über den Erlös verfügen zu können. Wenige Monate nach Josefs Tod, Anfang November wurde Betty gezwungen, in das Schloss Weißenstein zu ziehen. Von dort wurde sie im August 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie schon am 7. September zu Tode kam.

Siehe auch die Stuttgarter Stolperstein-Biografie Betty Grünbergs.

(16.09.2023 kmr)