Geboren am 22. März 1873 in Gailingen
Deportiert ins KZ Ghetto Theresienstadt im August 1942
Interniert in Weißenstein im Februar 1942
Verstorben in New York am 8. April 1959

Der Name von Friedas Geburtsfamilie ist weit bekannt; sogar Prominente entstammen einer der Familien Guggenheim aus Gailingen am Bodensee.

Gerade einmal 20 Jahre alt heiratete Frieda den knapp 12 Jahre älteren Kaufmann Jeditjah Weil aus dem badischen Sulzburg. Nach der Eheschließung wohnte die junge Familie im elsässischen Mühlhausen, wo 1893 und 1894 die Söhne Marcel und Siegfried geboren wurden. Im 1. Weltkrieg starb Siegfried als deutscher Soldat und nach Kriegsende verließ die Familie das französisch gewordene Mühlhausen/Mulhouse und zog nach Stuttgart.

Frieda Weil im Jahr 1920 (Quelle: Staatsarchiv Ludwigsburg)

1931 wurde Frieda zur Witwe, dürfte aber gut versorgt gewesen sein. Mit der Nazi-Diktatur begann die Ausplünderung der Familie. Schon 1937 zog Marcel Weil in die USA. Nachdem Frieda unter Zwang ihr Stuttgarter Haus verkaufen musste, versuchte sie, zu ihrem Sohn zu fliehen. Der Kriegsbeginn vereitelte die Flucht und im Februar 1942 kam Frieda Weil ins Zwangswohnheim nach Weißenstein.

Hier verblieb sie nur wenige Monate; im August des Jahres erfolgte die Deportation in das KZ Theresienstadt. Mit großem Glück überlebte die über 70-Jährige das Elend und gehörte zu den wenigen, die im Februar 1945 von der Schweiz freigekauft wurden. Endlich konnte sie in die USA ausreisen und ihre Enkel wiedersehen. Frieda Weil starb in New York am 8. April 1959.

(12.07.2023 kmr)