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Category: Veranstaltungen

„Ausgrenzung – Raub – Vernichtung”

Ab Donnerstag, 14.März bis zum 2.Juni 2024 ist im Stadtmuseum im Storchen eine neue Sonderausstellung zu sehen.

Eröffnet wird die Schau, die den Titel
„Ausgrenzung – Raub – Vernichtung. NS-Akteure und „Volksgemeinschaft“ gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 bis 1945“ trägt,
am Mittwoch, 13. März, um 19 Uhr.

Der Eintritt ist kostenlos.

Die Wanderausstellung wurde vom Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb gemeinsam mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg erarbeitet.
Bis zum 2.Juni macht sie nun im Göppinger Storchen Station.

Neben der steten Aktualität des Themas bietet sich dies darüber hinaus auch deshalb an, weil die Ausstellung Bezug auf Göppingen nimmt: Am Beispiel des Zwangsverkaufs der Baumwollspinnerei und -weberei Gutmann wird deutlich, wie sich das NS-Unrecht ganz konkret auf der lokalen Ebene zeigte und auch vor Göppingen nicht Halt machte. Die Enteignung und wirtschaftliche Existenzvernichtung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten gilt als wohl umfassendste Raubaktion an einer Bevölkerungsgruppe in der neueren Geschichte Europas. Zugleich war die Ausplünderung im Namen der rassenantisemitischen NS-Staatsdotrin fester Bestandteil eines Auslöschungsprozesses,
der schließlich im Holocaust, in der Ermordung von sechs Millionen jüdischer Männer, Frauen und Kinder aus ganz Europa, endete.

Die Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung war auch in Württemberg und Hohenzollern ideologisch eng mit ihrer physischen Vernichtung verknüpft. Die Vorgänge auf regionaler Ebene wurden in den letzten Jahren erstmals im Rahmen eines vom Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb initiierten Projekts erforscht.
An dem Projekt beteiligt waren sowohl Historikerinnen und Historiker wie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätten, die sich
seit vielen Jahren um die Aufarbeitung der Geschehnisse vor Ort bemühen.
Die Ergebnisse dieses Projekts sind in einem von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg herausgegebenen umfangreichen Sammelband veröffentlicht worden. Auf ihnen basiert die Wanderausstellung, die vom Gedenkstättenverbund gemeinsam mit dem Landesarchiv, Abteilung Staatsarchiv Ludwigsburg, umgesetzt wurde.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die rechtlichen, administrativen und politisch-ideologischen Rahmenbedingungen, welche die vollständige Enteignung der jüdischen Bevölkerung ermöglichten. Sie beleuchtet zudem das effiziente System wechselseitiger Radikalisierungs- und Steuerungsmaßnahmen, mit denen NSDAP, Bürokratie, Wirtschaft und „Volksgemeinschaft“ die Ausraubung vorantrieben; auch stellt sie die
wichtigsten Akteure auf regionaler Ebene vor.
An ausgewählten Beispielen wird das Schicksal von Händlern, Unternehmern, Freiberuflern wie auch allgemein von jüdischen Bürgerinnen und
Bürgern vor Augen geführt und so an das gewaltige Unrecht, das ihnen zugefügt wurde, erinnert.

„Eine Villa in Berlin“- Dialogische Lesung

STERNGespräche im Jüdischen Museum

„Eine Villa in Berlin“- Dialogische Lesung

Im Salon Grüngard der Villa in Berlin-Schönefeld trafen sich Dichter, Maler, Schauspieler, Philosophen und Politiker aus ostjüdischen und zionistischen Kreisen. Wie sah der Alltag aus, wie wurde erzählt, gehofft, gebangt? Autorin dieses biografischen Romans ist Prof. Dr. Anat Feinberg. In dieser Villa wohnten ihre Großeltern und Eltern in den Jahren 1924-1934, bevor der nationalsozialistische Antisemitismus die Familie Grüngard zur Emigration nach Palästina zwang. Nichts ist geblieben von der Villa. Die Enkelgeneration in Israel kennt die Villa nur noch von Fotos und vom Hörensagen.

Gemeinsam mit ihrem Mann Prof. Dr. Robert Jütte lassen sie in einer dialogischen Lesung das Publikum teilhaben an dieser Zeit und der besonderen Situation am Ende der Weimarer Republik.

Mit anschließendem Gespräch und Austausch.

Frau Prof. Dr. Anat Feinberg wurde in Tel Aviv geboren, sie war Dozentin für englische Literatur und Theaterwissenschaften an der Ben-Gurion-Universität und an der Universität Tel Aviv. In Heidelberg lehrte sie hebräische und jüdische Literatur als Honorarprofessorin an der Hochschule für Jüdische Studien. Sie ist verheiratet mit dem Stuttgarter Historiker Prof. Dr. Robert Jütte.

Termin:                  Donnerstag, 11. April 2024

Uhrzeit:                  17.00 Uhr

Ort:                        Jüdisches Museum Jebenhausen, Boller Str. 82

Referent*innen:     Prof. Dr. Anat Feinberg und Prof. Dr. Robert Jütte

Eintritt:                   Wir freuen uns über einen freiwilligen Beitrag.

Kontakt/ Info:        Ev. Erwachsenenbildung Göppingen, email: erwachsenenbildung@ev-kirche-goeppingen.de oder 07161-9636712 oder online unter www.ev-erwachsenenbildung-gp.de

In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Jebenhausen, Verein Haus Lauchheimer und Kath. Erwachsenenbildung Göppingen.